Glaskörpertrübungen entstehen, wenn Kollagenfasern im Glaskörper des Auges verklumpen. Diese Verklumpungen werfen Schatten auf die Netzhaut, wodurch sogenannte entoptische Bilder entstehen: Flusen oder Fäden, die den Anschein erwecken, als existierten sie außerhalb des Auges. Betroffene sprechen auch von „wandernden Schlieren vor den Augen“. Die zugrundeliegende Ursache für Glaskörpertrübungen ist eine Degeneration des Glaskörpers.
Der Glaskörper besteht hauptsächlich aus Wasser und Makromolekülen wie Kollagenfasern (Eiweißbestandteile) und Hyaluronsäure, die gleichmäßig im Glaskörper verteilt sind und ein transparentes, homogenes Gel bilden, das an der Netzhaut haftet. Die Integrität dieses Gels ist entscheidend für klares Sehen. Im Laufe des Lebens kommt es zu degenerativen Veränderungen des Glaskörpers. Hierbei verringert sich zunächst der Abstand zwischen den Eiweißbestandteilen und es kommt zur Verklumpung. Eiweißbestandteile und Wasser sind dadurch nicht mehr gleichmäßig im Glaskörper verteilt. Es existieren nun Bereiche, die mehr Eiweiß enthalten und andere, die nur Wasser enthalten. Dies führt zu einer Verflüssigung des Glaskörpergels und einer Schrumpfung des Glaskörpers.
Krankheiten und Verletzungen
Während sich Wissenschaftler nicht vollständig über die Ursachen einer Glaskörperdegeneration einig sind, gelten Verletzungen, Augenerkrankungen, Nebenwirkungen von Medikamenten, Stress, Bluthochdruck und Myopie (Kurzsichtigkeit) als mögliche Faktoren. Abgesehen von diesen äußeren und physiologischen Faktoren beginnt die jüngste wissenschaftliche Forschung, sich intensiver mit der Rolle von Mikronährstoffen bei der Erhaltung eines gesunden Glaskörpers zu befassen. Das Verständnis, wie der Mangel an essenziellen Mikronährstoffen zur Degeneration des Glaskörpers beiträgt, liefert neue Erkenntnisse zur Prävention und Behandlung von Glaskörpertrübungen.
Kurzsichtigkeit (Myopie)
Bei Kurzsichtigkeit, auch Myopie genannt, ist der Augapfel verlängert, wodurch der Glaskörper gedehnt wird. Diese Verlängerung verändert die Struktur und Konsistenz des Glaskörpergels und macht es anfälliger für eine frühzeitige Degeneration. Der erhöhte Stress und die Belastung des Glaskörpers durch die verlängerte Form des myopen Auges können dazu führen, dass die Kollagenfasern im Glaskörper schneller verklumpen.
Zusätzlich können die physischen Veränderungen im Auge, die mit der Myopie einhergehen, die normalen Stoffwechselprozesse im Glaskörper stören, was den Degenerationsprozess beschleunigt und das frühzeitige Auftreten von Glaskörpertrübungen begünstigt. Die optischen Bedingungen der Myopie führen außerdem zu stärker ausgeprägten Schatten auf der Netzhaut, wodurch Glaskörpertrübungen für Betroffene deutlicher und störender werden.
Mangel an Mikronährstoffen
Bestimmte Mikronährstoffe kommen von Natur aus im menschlichen Glaskörper vor, und es wurde gezeigt, dass ihre Konzentration bei Degeneration und Erkrankungen abnimmt:
- Vitamin C (Ascorbinsäure) spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung verschiedener physiologischer Funktionen im Körper, einschließlich der Kollagensynthese, der Immunfunktion und der antioxidativen Abwehr. Im natürlichen Schutzmechanismus gegen Glaskörpertrübungen hilft Vitamin C, den intraokularen oxidativen Stress zu bekämpfen, indem es reaktive Sauerstoffspezies und freie Radikale neutralisiert, die an der vitreoretinalen Grenzfläche freigesetzt werden
- Zink spielt aufgrund seiner starken antioxidativen, antiglykierenden und gewebeschützenden Eigenschaften eine wesentliche Rolle für die Augengesundheit. Als Cofaktor für antioxidative Enzyme neutralisiert Zink effektiv schädliche freie Radikale und reduziert den oxidativen Stress im Auge. Dies trägt dazu bei, die visuelle Funktion zu erhalten und altersbedingte Augenerkrankungen zu mildern. Zusätzlich hemmt Zink die Bildung von Advanced Glycation Endproducts (AGEs), die Gewebeschäden und Entzündungen verursachen. Durch die Verhinderung der Glykation bewahrt Zink die strukturelle Integrität der Augengewebe. Zudem regt Zink die Synthese von Metallothionein an, einem Protein, das Gewebe vor Glykation schützt und somit die Augengesundheit unterstützt und der Bildung von Glaskörpertrübungen entgegenwirkt.
- L-Lysin hilft, die Glykation von Kollagen zu verhindern und fungiert als chemischer Chaperon. Ein chemischer Chaperon ist ein Molekül, das hilft, die Struktur von Proteinen zu stabilisieren, um sicherzustellen, dass sie korrekt gefaltet werden und ihre Funktion richtig erfüllen.
Ein Mangel an diesen Mikronährstoffen kann die antioxidativen und antiglykativen Fähigkeiten des Glaskörpers reduzieren, was zur Verklumpung der Kollagenfasern und zur Bildung von Glaskörpertrübungen führen kann.

Oxidativer Stress
Oxidative Veränderungen in Kollagenfasern, Hyaluronsäure und anderen Glaskörperbestandteilen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Glaskörpertrübungen. Hochenergetische Lichtquellen und der Sauerstoffdruck von der Netzhaut erzeugen reaktive Sauerstoffspezies, auch freie Radikale genannt, die diesen Prozess auslösen.
Wenn die Aktivität freier Radikale die antioxidative Abwehrkapazität des Glaskörpers übersteigt, führt dies zu oxidativem Stress und anschließenden Schäden. Dieser Stress wird besonders durch blaues Licht, insbesondere Sonnenlicht, verstärkt. Da das Auge direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist, ist es besonders anfällig für oxidativen Stress.
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